Wie wir sind und wie wir wirken.

 

Andreas Braun, stellvertretender Vorsitzender

Andreas Braun

1. Stellen Sie bitte kurz Ihr Unternehmen vor.

Mein Unternehmen ist ein Familienunternehmen, welches seit über 35 Jahren Bestand hat. Es wird von mir als Geschäftsführer seit 15 Jahren in der zweiten Generation geführt. Wir betreiben derzeit insgesamt 6 Spielhallenstandorte und beschäftigen etwa 35 Mitarbeiter.

2. Welche Bedeutung hat politische Arbeit für Sie?

Politische und insbesondere landes- und kommunalpolitische Arbeit ist existenziell, wenn man etwas bewirken möchte. Nicht umsonst schmückt ein Zitat von Willy Brand die Info-Broschüre des FSH: „Der Beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten“. Es ist enorm wichtig, dass wir als Branche stets das Gespräch suchen, trotz aller Vorurteile, negativer Presse oder schlechten öffentlichen Meinungsbildern unserer Branche gegenüber.
Ziel muss und kann es nur sein, das vorherrschende schlechte Meinungsbild durch aktive Aufklärung und eine vorbildliche Unternehmensführung der Betriebe zu entkräften. Dies ist bestimmt ein langwieriger Prozess, aber Image und Vertrauen bekommt man nicht über Nacht geschenkt.

3. Welchem Landesverband gehören Sie an?

Ich bin Mitglied im Hessischen Münzautomatenverband.

4. Was macht den FSH in Ihren Augen aus

Der FSH hat seine aktive Arbeit erst vor wenigen Monaten begonnen. Die Ergebnisse unserer Arbeit in Bezug auf Qualität, Quantität und Schnelligkeit können sich trotzdem wirklich sehen lassen und sind schon heute zu einem echten Mehrwert für unsere Mitglieder geworden. Gerade auch das schnelle und effektive Aufarbeiten und Verteilen von relevanten Informationen, ist eine unserer Stärken. Hierbei wird der Vorstand auch von unserer Geschäftsführerin Frau Rohde sowie unseren Rechtsexperten Herrn Tim Hilbert und Herrn Dr. Damir Böhm schnell, kompetent und umfassend unterstützt.
Der FSH möchte die Interessen aller Spielhallenbetreiber, insbesondere die der Kleinen und Mittelständischen Unternehmen umfassend und zeitnah vertreten. Wir im Vorstand sind alle Unternehmer, die täglich mit den gleichen Schwierigkeiten und Problemen in unseren Betriebsstätten zu kämpfen haben. Nur so ist es uns auch möglich, auf die vielschichtigen Probleme der Spielhallenbetreiber einzugehen und praktikable Lösungen bzw Handlungsempfehlungen auszuarbeiten. Wir möchten nicht ruhen, wir wollen bewegen!

5. Welche Ziele haben Sie für sich und den Verband in naher Zukunft?

Ein wichtiges Ziel des FSH muss es sein, die Außenwahrnehmung der Branche bei Politik und der Öffentlichkeit zu verbessern. Wir müssen die verschlossenen Türen wieder aufschließen, um einen vernünftigen und zielorientierten Dialog zu schaffen. Auf der anderen Seite ist es dringend notwendig, der Willkür der Politik gegenüber unserer Branche ein Ende zu setzen und mit allen uns zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln diese Enteignungen und Entmündigungen zu verhindern. Deshalb ist eines der wichtigsten Ziele des FSH, die Sicherung des rechtmäßigen Bestandes der Spielhallenbetreiber.

6. Was können die Spielhallenbetreiber besser machen?

Um wieder glaubwürdig gegenüber Politik und Behörden zu werden, ist es ein Muss, dass sich die Branche an geltendes Recht und Vorschriften hält. Leider muss ich feststellen, dass einige Aufsteller sich nicht an die einfachsten Vorschriften halten. Diese langjährige Praxis hat uns u.a. erst zu dieser jetzigen existenzbedrohlichen Situation gebracht. Wir müssen aufhören, die Behörden und Gesetzesgeber ständig für dumm zu verkaufen, um es mal etwas provokant auszudrücken. Vielmehr ist es unabdingbar unsere Unternehmen seriös und nachhaltig zu führen. Nur so können Spielhallenbetreiber wieder ernst genommen und als ein seriöser Gesprächspartner wahrgenommen und akzeptiert werden.

7. Was können Politik und Behörden verbessern?

Viele Politiker haben so gut wie keine Ahnung von den tatsächlichen Rahmenbedingungen, Fakten und Gegebenheiten unserer Branche. Die meisten von Ihnen waren noch nie in einer Spielhalle und haben noch immer das alte Bild der “ Spielhölle“ in ihren Köpfen. Die Politik sollte ihrerseits, die alten nicht zeitgemäßen Bilder und Vorurteile versuchen abzulegen und sich gleichzeitig besser informieren, um sich ein aktuelles Bild der Situation machen zu können. Hierzu gehören auch Gespräche und Besuche mit der betroffenen Branche, um in einem gemeinsamen Dialog zielorientierte und umsetzbare Lösungen zu erarbeiten.

8. Was müssen die Verbände optimieren?

Die Verbände sollten schneller und flexibler werden, um auf die ständigen Veränderungen und Anforderungen zeitnah und angemessen reagieren zu können. Dazu gehört auch die Kommunikation der Verbände untereinander. Ferner ist ein gemeinsamer starker und geschlossener Auftritt nach außen sehr wichtig und sollte mehr denn je auch gelebt und umgesetzt werden.

9. Was erwartet unsere Branche nach 2017?

Das ist schwer zu sagen. Ich versuche durch meine Arbeit im FSH vor allem den rechtmäßigen Bestand der Betriebe und der Branche zu sichern und zu erhalten. Wenn ich die Situation mit meinem gesunden Menschenverstand und meinem Rechtsempfinden beurteilen soll, so kann ich nur zu dem Ergebnis kommen, dass diese Gesetze und Vorschriften verfassungswidrig sind und keinen rechtlichen Bestand haben können. Die Vergangenheit hat aber auch oftmals gezeigt, dass nicht immer auch Recht gesprochen wird; insofern gibt es zwei mögliche Szenarien nach 2017:

1. Die kurzen Übergangszeiten und sonstigen Bestimmungen werden für verfassungsmäßig und rechtskonform erklärt. Das würde quasi das Ende unserer Branche bedeuten, geschätzte 60 – 70 % der derzeitigen Spielhallen würden schließen müssen, wobei die Frage danach welche Standorte betroffen sind, gesetzlich ungeklärt ist.

2. Der Glücksspielstaatsvertrag und die Spielhallenlandesgesetze werden für nicht rechtmäßig oder verfassungswidrig befunden. Ist dies der Fall, wird der Gesetzgeber sicherlich neue Gesetzte ausarbeiten und verabschieden. Diese kurze Zeit müssten wir nutzen, um der Politik ehrliche Angebote zu machen, die für beide Seiten tragbar wären.

10. Was ist Ihr Hauptcharakterzug?

Ehrlich, direkt und loyal.

11. Ihr größter Fehler?

Meine Ungeduld.

12. Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?

Unpünktlichkeit.

13. Wer sind Ihre Helden aus Gegenwart oder Vergangenheit?

Michael Gorbatschow und Albert Einstein.

14. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?

Kochen zu können wie Sven Elversfeld oder Sergio Hermann.

15. Was ist wichtig?

Gesundheit, Zufriedenheit und Erfüllung. Menschen für die man da sein darf und die für einen da sind.

16. Was ist unwichtig?

Unaufrichtige, illoyale Personen. Besitz, den man nicht angemessen wertschätzt oder selbigen genießen kann.

17. Welchen Beruf, außer Ihrem eigenen, würden Sie gern ausüben?

Sommelier oder Koch.

18. Angenommen es gibt so etwas wie den Himmel, was würden Sie bei Ihrer Ankunft gern hören?

Schön, dass du auch da bist!